Auf teils unmarkierten, weglosen Pfaden über den Jägersteig in der Weizklamm auf den Patscha im Almenland.
Den Jägersteig bin ich bereits einmal gegangen und am Patscha war ich auch schon, aber nicht über diesen Steig, der schwieriger war, als gedacht.
Mit Plan zum Berg – Personalisierte Fahrplanabfrage
Meine Anreise an diesem Septembertag startet mit zwei Busfahrten nach Weiz. Ich warte ein paar Minuten an der Haltestelle Weiz Zentrum auf den Bus 206 in Richtung Fladnitz an der Teichalm, aus dem ich nach etwa 10 Minuten in Naas b. Weiz Felsenkeller aussteige. Direkt bei der Haltestelle beginnt der Jägersteig und es befindet sich auch einen Parkplatz für Wanderer.


Haltestelle Naas bei Weiz Felsenkeller; Im Jägersteig. Fotos: Alice Frischherz
Jägersteig
Der Anfang des Jägersteigs ist gut beschildert und der Weg ist generell gut markiert. Ich folge dem Steig zuerst bergauf, dann etwas bergab und schließlich wieder bergauf zur Höhle „Rabloch“. Einige Stellen sind anspruchsvoll, es gibt gelegentlich ein Seil zum Anhalten. Eine genauere Beschreibung bis zur Höhle findest du hier: Frühlingshafte Wanderung am Jägersteig in der Weizklamm und am Wolfsattel – Bahn zum Berg


Abzweigung zum Rablgrat; Die geschützte Höhle Rabloch. Fotos: Alice Frischherz
Beim Schild „Rablgrat“ biege ich also rechts ab – bergauf – und komme zur großen Höhle, die nicht begangen werden darf, weil Fledermäuse darin leben. Links davon sehe ich das mir bereits bekannte Schild, dass hier die Markierungen des Weges 20A enden und es sich ab hier um alpines Gelände handelt. Jetzt wird’s also spannend – und alpin! 😉


Ende markierter Weg; Unmarkiert und teilweise weglos geht es weiter. Fotos: Alice Frischherz
Bergsteigerfeeling? Ja!
Um überhaupt den weiteren „Weg“ zu finden brauche ich an dieser Stelle bereits meine Handyapp zur Navigation. Denn intuitiv hatte ich gedacht, dass es direkt beim Schild weitergeht. Der Wegverlauf ist im Handy aber südöstlich der Höhle eingezeichnet. Wirklich erkennen kann ich den Weg meistens nur mit viel Fantasie, beziehungsweise weil die Handyapp mir zeigt, dass er da ist. Es ist jedenfalls Trittsicherheit gefordert, rechts von mir geht es ständig steil bergab. Ohne App würde ich hier niemals gehen, es ist echt mühsam so oft aufs Handy zu schauen um zu prüfen, ob man noch richtig ist. Ich gehe südlich von einem netten großen Kletterfelsen vorbei (darin/darunter ist die Höhle).


Blick hinauf auf die Felswand; Manchmal kann man keinen Pfad erkennen. Fotos: Alice Frischherz
Es wird nochmals ein bisschen steiler und felsiger. Dort wo die Karte mich hinschickt, entdecke ich ein blaues Seil – ein gutes Zeichen! Ich bin hier also nicht ganz falsch 🙂 Weiter bergauf komme ich zu einem weiteren kurzen Seil zum Anhalten bzw. als Orientierungshilfe. Der Weg ist im Zickzack eingezeichnet – ganz so ist er allerdings nicht zu erkennen.


Seil gesichtet, richtiger Weg! Blick zurück auf den Zick-Zack-Weg. Fotos: Alice Frischherz
Die Höhenlinien auf der Karte zeigen mir an, dass das steilste Stück bald geschafft ist. Tatsächlich wird es jetzt leichter zu gehen, flacher und siehe da: Auch der Weg ist plötzlich viel besser zu erkennen!

Weizklammblick
Ich komme zum später als Weizklammblick angeschriebenen Aussichtspunkt und mache eine verdiente Rast und ein paar Fotos.


Aussicht genießen; Weizklammblick. Fotos: Alice Frischherz
Eigentlich wäre das schon ein perfektes Wanderziel: Ruhe und Aussicht, aber ich gehe dann doch wieder weiter und möchte ja noch auf den Patscha. Der weitere Weg ist leicht zu erkennen und führt mich zu einer Forststraßen-Kreuzung mit Wandertafeln. Diese weisen zurück zum Weizklammblick und weiter zum „Patschaberg Gschaid, 763“.

Es ist ein einfacher breiter Schotterweg, der mich jetzt wieder bergauf führt. Ich komme an einer Hütte im Wald vorbei, die Tür steht offen und die Fensterläden sind ebenso geöffnet. Drinnen gibt es einen Kühlschrank mit Getränken und „empfohlenen Preisen“ J
Ich schaue nur, mache keine Rast und gehe weiter. Bis zum Gipfelkreuz ist es jetzt nicht mehr allzu weit. Auch dort bin ich alleine, aber die Aussicht kann um ehrlich zu sein nicht mithalten mit dem Weizklammblick. Ich mache trotzdem eine kleine Pause und wiedermal Fotos.


Patscha Gipfelkreuz; Patscha Gipfelstein. Fotos: Alice Frischherz
Abstieg
Ich gehe den gleichen Weg zurück bis zur Getränke-Hütte. Dort nehme ich den Weg hinter der Hütte und folge der Forststraße bergab, die ich auch abkürzen kann. Ich komme an der Voglhütte vorbei und gehe auch an ihr vorbei weiter die asphaltierte Straße bergab.


Vorbei an der Voglhütte; Weiter geht’s beim linken Weg. Fotos: Alice Frischherz
Bei einer Kehre gibt es zwei Schotterwege, von welchen ich den linken wähle (die Beschilderung ist nicht zu 100% eindeutig, wiedermal hilft mir meine App). Ich komme an Wiesen und Schafweiden vorbei und gelange zu vereinzelten Häusern, die Straße ist hier wieder asphaltiert.


Vorbei an Schafweiden und grünen Wiesen (danach rechts abbiegen bei den Strommasten). Fotos: Alice Frischherz
Nach den Häusern biege ich rechts bei einer Wiese ab (Markierung am Strommasten). Es geht bergab auf einen Wald zu und hier gehe ich irrtümlicherweise links vom Bächlein, denn es sah aus wie ein Weg (vermutlich von Schafen begangen). Richtig wäre es rechts vom Bacherl gewesen – die gpx Route habe ich angepasst. Man kommt wieder bei Häusern aus dem Wald heraus und geht die Straße bergab bis zum Ausgangspunkt.
Heimreise
Mit dem gleichen Bus geht es wieder retour nach Weiz. Da ich an dem Tag noch ein Treffen in Weiz habe und eine Mitfahrgelegenheit habe, ist meine Heimreise ausnahmsweise nicht nach Fahrplan.
Fazit
Wer den Patschagipfel kennt, aber nur von der Straßenseite gegangen ist, der glaubt gar nicht, wie viel Bergsteigerfeeling wirklich in dieser Tour steckt. Ich habe versucht die schwierigsten Stellen zu fotografieren, damit man sich den Steig besser vorstellen kann. Abgesehen von einigen Momenten, in denen ich gezweifelt habe, ob ich am richtigen Weg bin und mich gefragt habe, was ich da eigentlich schon wieder menschenseelenalleine am Berg mache, war die Tour sehr cool. Wie beschrieben ist der Weg nicht leicht und nur für geübte Wanderer/ Bergsteiger empfehlenswert.









